Kolumbien

Bogotà, Zone Cafetera & Medellin

Die beste Reisezeit

Das Zentrum Kolumbiens ist kann man grundsätzlich das ganze Jahr hindurch gut bereisen. Am wenigsten Niederschlag gibt es jedoch in den Monaten zwischen Dezember und März sowie im Juli und August.

Reisedauer

Die Zona Cafetera, Bogota und Medellin sind ein sehr grosser Bereich und man kann diese Ziele individuell noch mit diversen weiteren Zielen kombinieren. Wir empfehlen für Medellin und Guatapé mindestens 3 Tage, die Zona Cafetera ebenfalls rund 3 Tage und für Bogotà rund 2 Tage.

Fortbewegung

Kolumbien kann man sehr gut mit den zahlreichen Fernbuslinien erkunden, welche sämtliche grösseren Ortschaften miteinander verbinden. Wir haben uns in das Abenteuer Kolumbien mit dem Mietwagen gestürzt, was sich jedoch bloss für erfahrene Autofahrer empfiehlt. Für längere Strecken lohnt es sich, das Flugzeug zu nehmen. VivaAir beispielsweise bietet sehr preiswerte Inlandsflüge an.

Kolumbiens goldene Mitte

Wo finde ich die Highlights?

Bogotà

Salento

Valle del Cocora

Filandia

Medellin

Guatapé

Bogotà

Wenn man in Bogotà eintrifft, kann der erste Eindruck schon etwas anstrengend sein. Die Stadt ist laut, riesig und ständig verstopft. So kann beispielsweise eine Fahrt vom Flughafen mit dem Taxi zum 3 Kilometer entfernten Hotel schon mal 45 Minuten dauern. Zudem muss man die schönen Ecken der Stadt schon etwas suchen, da die Stadt extrem weitläufig ist. Einen ersten guten Überblick über die Stadt kann man sich vom Berg Monserrate verschaffen. Diesen erreicht man entweder zu Fuss oder mit einer Standseilbahn. Der Gipfel ist auf 3150 Metern über Meer, wobei Bogotà selber bereits über 2000 Meter über Meer ist. Man befindet sich hier mitten in den Anden, was auch das wechselhafte Wetter erklärt. Auf dem Gipfel befindet die hübsche weisse Basilika des Herrn von Monserrate und ein kleines «Dorf», wo man sich verpflegen und die atemberaubende Aussicht auf die 8 Millionen-Einwohner Metropole geniessen kann. Wir entschieden uns dafür, den zwei Kilometer langen Weg zurück in die Stadt zu Fuss zurückzulegen – das lohnt sich wirklich, immer wieder hat man dabei neue Blickwinkel auf das unenendlich scheinende Häusermeer. Unten in der Stadt ist vor allem die Calendaria rund um die Plaza Bolivar sehr sehenswert. Kleine Gässchen und nette Restaurants laden zum Stadtspaziergang ein. Zudem ist die Altstadt für seine tolle Street Art Werke bekannt. Richtig westlich geht es in den verschiedenen Einkaufszentren, beispielsweise im Atlantis, wo sich das Hard Rock Café befindet, zu und her. Die Hauptflaniermeile Bogotàs ist die Carrera 7. Gleich daneben befindet sich das ebenfalls sehenswerte Museo del OroEs werden zum größten Teil aus Gold gearbeitete präkolumbische Fundstücke ausgestellt – eine gute Alternative, falls es mal regnen sollte. Als Fortbewegungsmittel nutzten wir in der Innenstadt vorwiegend das Taxi. Einerseits sind sie relativ preiswert, andererseits sind die Busse häufig überfüllt und es wird vor Taschendieben gewarnt.

Zona Cafetera

Wir haben nach unserem Start in Bogotà das Flugzeug nach Pereira genommen. Wenn man genügend Zeit hat, kann man natürlich auch mit dem Bus oder durch die Tatacoma Wüste kommen, wir entschieden uns jedoch für den Inlandflug und einen Mietwagen ab Pereira, welchen wir in Medellin wieder zurückgaben. Dadurch waren wir ziemlich frei in der Routenplanung und konnten zahlreiche schöne Kaffee-Dörfer besuchen. Die schönsten Dörfer waren dabei Filandia und vor allem Salento. Beide liegen auf einem Hügel und trumpfen mit toller Aussicht auf die umliegende Gegend und versprühen das typische kolumbianische Flair mit bunten Häusern und vielen coolen Cafés und Restaurants. In Salento ist der kurze Aufstieg auf den Mirador Alto de la Cruz ein Muss. Salento ist jedenfalls noch etwas touristischer als Filandia, wohl auch deshalb weil es einen Katzensprung vom wunderschönen Cocora Valley entfernt liegt. Das Cocora Valley ist etwas vom schönsten, was Kolumbien zu bieten hat. In diesem Hochtal auf 1800 bis 2400 Meter über Meer gibt es Wachspalmen, die eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen! Und sie wachsen überall. Eine Wanderung durch diese Gegend ist ein wahres Vergnügen. Wir können die Rundwanderung zur Finca la Montana Mountain Farm sehr empfehlen. Wer während der Kaffee-Ernte in der Zona Cafetera sein möchte muss im April/Mai sowie zwischen Oktober bis Dezember vor Ort sein. Wir fuhren danach die 6 Stunden nach Medellin mit dem Mietwagen. Die Strecke ist wunderschön, aber nicht ganz ungefährlich, da die Kolumbianer doch eher einen anstrengenden Fahrstil haben. Vor allem Busfahrer überholen stets ohne Rücksicht auf Verluste…

Guatapé

Wer in Medellin ist, der muss Guatapé besuchen! Zum Einen ist das Städtchen, am Stausee Empalse del Penol gelegen, wunderschön. Wieder sind es die farbigen Häuser und die aufwändig verzierten Fassaden die uns hier verzaubert haben. Zum anderen der Monolith von El Penol. Die Besteigung der über 650 Stufen ist ein absolutes muss! Der Fels sieht aus, als ob er künstlich in diese surreale Landschaft gesetzt wurde. Der Panoramablick über die ganze Region von oben herab ist jedoch unglaublich schön. Wir konnten uns nicht sattsehen und es fühlte sich an, als ob man in einer Drohne über ein kleines Wunderland fliegen würde.

Medellin

Medellin ist eine sehr spezielle Stadt. Vor allem diejenigen unter euch, welche sich auf Netfix Narcos angesehen haben, werden einiges wiedererkennen. Zum einen die verschiedenen Comunas, die Viertel mit den unzähligen nackten Backsteinhäusern, die bis hoch auf die Hügel gebaut sind. Steile Strassen, Hochhäuser, viel grün und das alles im Kessel des Aburrà-Tal gelegen. Auch Medellin liegt auf über 1500 Metern über Meer, trotzdem sind die Temperaturen stets sehr angenehm, weshalb sie auch Stadt des ewigen Frühlings genannt wird. Zunächst empfehlen wir euch die Besteigung eines Hügels mitten in der Stadt (Naturpark Cerro El Volador oder noch besser, der Nutibara Hill, auf welchem sich sogar noch ein kleines Touristendorf befindet). Von ihnen geniesst ihr eine tolle Aussicht auf die unzähligen Häuser und könnt euch einen ersten Überblick verschaffen. In der Stadt ist die Fortbebewegung mit der Metro sehr empfehlenswert. Die Taxis sind ebenfalls sehr günstig und nicht verpassen dürft ihr die Fahrt mit einer der bislang 6 Seilbahnen, welche die Metro mit den höhergelegenen Viertel und somit umweltfreundlich an das Netz des öffentlichen Verkehrs anbinden. Besonders empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Seilbahn zum Parque Arvi. Es empfiehlt sich jedoch bloss an der Endstation auszusteigen. Die Leute in den Vierteln darunter sind leben sehr einfach und Taschendiebstahl leider kein Einzelfall. Ein Muss ist der Besuch der Comuna 13 – vor nicht allzulanger Zeit eines der ärmsten Viertel der Welt mit der höchsten Mordrate überhaupt. Heute findet man hier Street Art und die längste Rolltreppe der Welt, welche einen von unten in die Höhe bringt. Coole Gallerien, Shops und Cafés buhlen heute in der ehemaligen Heimat des Medellin Kartells um die Aufmerksamkeit der Besucher. Das Stadtzentrum findet ihr rund um die Plaza Botero, wo sich auch der Rafael Uribe Kulturpalast befindet. Nicht verpassen solltet ihr den Jardin Botànico de Medellin. Ihr könnt hier wunderschöne Pflanzen und zahlreiche Reptilien bestaunen. In Medellin könnt ihr übrigens auch gut einkaufen, dafür eignet sich die Mayorca Mega Plaza, wo häufig auch Blumenausstellungen oder andere Kunstwerke ausgestellt werden. Falls ihr ins Nachtleben abtauchen möchtet empfehlen wir euch ein Hotel rund um den Parque Lleras. Hier findet ihr unzählige Bars, Clubs und Restaurants! 

hotel Tipp

Das Hotel Salento Plaza hat unfassbar viel Charme und liegt im Herzen von Salento einen Steinwurf vom Dorfplatz entfernt. Nur schon der schnucklige Innenhof lohnt eine Übernachtung. Der gute Preis und die netten Gastgeber rechtfertigt den Rest.

Foodie Tipp

In der Nähe des Parque Lleras von Medellin befindet sich die Hanami Teppanyaki / Sushi BarTeppanyiaki wie wir es lieben, frisch vor euren Augen zubereitet und von bester Qualität.

Foodie Tipp

Das Barbaro Cocina Primitive befindet sich ebenfalls im Parque Lleras von Medellin und lohnt sich nicht nur für ein feines Stück Fleisch, sondern aufgrund der fantastischen Inneneinrichtung. Eines der schönsten Restaurants, das wir je besucht haben!

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Reiselektüre

Lonely Planet Kolumbien

Der Reiseführer vom Reise Know-How Verlag ist für Curacao einer der besten. Mit tollen Bildern, Karten, Unterkunfts und Restauranttipps sowie jede Menge Hintergrundwissen war er für unseren Aufenthalt unentbehrlich. Daher eine fette Kaufempfehlung dafür. Vor allem auch, weil es kaum deutschsprachige Lektüre für die Insel gibt!

“Unterwegs im Kolumbianischen Hochland”

Lebendige Dörfer, Millionenmetropolen, lebensfrohe Menschen und tolle Natur. Das Landesinnere von Kolumbien lohnt eine Reise und gehört einfach dazu. Man kann nicht nur die Karibikküste abklappern, das wahre Kolumbien befindet sich nämlich hier. Besonders faszinierend fanden wir das Cocora Tal und Guatapé, aber auch die "innovativste Stadt der Welt", Medellin, hat sehr viel zu bieten. Vor allem wenn man bedenkt, was sich an dieser Stelle vor noch nicht mal 20 Jahren abgespielt hat. Kolumbien war für uns eine wundervolle Erfahrung und sollte auf jedem Reiseplan für Südamerika stehen.
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Linda & Markus